Die Kolpingsfamilie St. Pölten von 1854 bis heute Adolph Kolping

Adolph Kolping wurde am 8. Dezember 1813 in Kerpen bei Köln als das vierte von fünf Kindern des Lohnschäfers Peter Kolping geboren. Von 1820 bis 1826 besuchte er die Volksschule. Seine Kindheit beschrieb Kolping trotz der familiären Armut als glücklich. Mit 12 Jahren erlernte er auf Wunsch der Eltern in Kerpen zunächst das Schuhmacherhandwerk. Nach der Lehre und der Gesellenprüfung arbeitete Kolping von 1829 bis 1832 als Schuhmachergeselle in einigen kleinen Ortschaften und danach in einer der damals führenden Werkstätten in Köln. Das Angebot, in diesen Betrieb einzuheiraten, lehnte er ab und wechselte die Stelle.

Weg zum Studium
Kolping war entsetzt von den oft menschenunwürdigen Lebensbedingungen und Lebensweisen der meisten Handwerksgesellen, die er während seiner Wanderschaft kennenlernte. Eine möglicherweise durch diese Verhältnisse bedingte Krankheit zwang ihn als 22-jährigen, die Tätigkeit als Handwerker vorübergehend  aufzugeben. Knapp zwei Jahre später – im Alter von fast 24 Jahren – besuchte er das Gymnasium, um danach zu studieren und Priester zu werden. Bevor Kolping im Herbst 1837 in das Marzellergymnasium in Köln eintrat, nahm er Unterricht in Latein.

Nach nur dreieinhalb Jahren bestand Kolping das Abitur; am 3. April 1841 erhielt er das „Zeugnis der Reife“. Danach studierte er in München (1841 – 1842) und Bonn (1842 – 1844) sowie ab dem 26. März 1844 am Erzbischöflichen Clericalseminar in Köln Theologie. Dass er wirtschaftliche Not studieren konnte, verdankte er im Wesentlichen Marialen (Maria Helena) Meller (* 16. April 1809;  † 19. Mai 1878), einer Tochter des Gutsbesitzers, dessen Schafe sein Vater hütete. Sie hatte in der Sorge um einen ihr nahestehenden Menschen  das Gelübde abgelegt, einen Theologiestudenten zu unterstützen. Unterstützung erfuhr Kolping aber auch durch andere Wohltäter.

 

Adolph Kolping starb am 4. Dezember 1865 im Alter von 52 Jahren. Sein Denken zeigt sich am besten in der Inschrift der Grabstatt, welche nach seinem Wunsch folgende Worte trägt: „Hier ruht Adolph Kolping, geboren zu Kerpen am 8. Dezember 1813, gestorben zu Köln am 4. Dezember 1865. Er bittet um das Almosen des Gebetes.“

Der große Gedanke Adolph Kolpings „Religion und Arbeit sind der goldene Boden des Volkes“ hat heute noch genauso Gültigkeit.

Seliggesprochen wurde Adolph Kolping am 27. Oktober 1991 in Rom. Der jährliche Festtag ist am 4. Dezember.